Vor mehr als 100 Jahren entdeckte man, daß man den Wabenbau des Bienenvolkes durch die Vorgabe von im Wabenmuster geprägten Platten aus eingeschmolzenem Bienenwachs beeinflussen kann – das Bienenvolk baut schneller, berechenbarer und – aus menschlicher Sicht – ordentlicher. Tatsächlich bietet die Verwendung von Mittelwänden einige ernsthafte betriebstechnische Vorteile, die zu erläutern hier zu weit führen würde. Als Hauptbedenken gegen die Verwendung der Mittelwand gilt die Rückstandsproblematik. Einige in der konventionellen Imkerei verwandten Medikamente sind fettlöslich und reichern sich daher im Wachs und zeitlich verzögert auch im Honig an. Dieses Risiko läßt sich durch die Verwendung von rückstandsarmem oder -freiem Bienenwachs für die Mittelwandherstellung verringern. Die allermeisten Imkereien verwenden Mittelwände, zumindest bei den Honigwaben.
Ein bisher wenig beachtetes Kriterium in der Entscheidung für oder gegen Mittelwände in Honigwaben ist das des Aromas, da sich der Eigengeruch der Mittelwände zum Teil in den Honig überträgt. Da mittelwandbasierte Waben stabiler sind als Naturbauwaben und daher beim Schleudern seltener brechen, gelten sie als unproblematischer bei der Ernte.
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